Diese Ausstellung ist das Ergebnis einer Serie, die ich vor 2 Jahren angefangen habe. Hier sind verschiedene Themen, die mich interessieren, und die mit der Tropfenform verbunden sind.
Am Anfang war Regen, Sommer 2013, ich lebte mit meiner Familie in Sarmingstein, das ist ein kleiner Ort direkt an der Donau. Diese Zeit ist mir besonderes schön vorgekommen.
Überschwemmungsgefahr, die Strasse in die Wachau war gesperrt, nebelig, so dass man das andere Donauufer nicht sieht, Regen, Regen und bisschen Sonne. So sind die grauen Tropfen mit bunten Regenbogen Pünktchen entstanden, dann war ich einige Zeit mit Papierarbeiten beschäftigt, und als nächster Schritt entstanden die Bilder mit Tusche auf Leinwand.
Manchmal verwende ich Schlagmetall, das ist ein sehr interessantes Material für mich, das sehr unterschiedlich auf verschiedene Beleuchtungen reagieren kann. Morgens, am Abend, mit elektrischem Licht, das Bild hat immer eine andere Wirkung. Ausserdem möchte ich zeigen, das Gold auch modern sein kann.
Melancholie, als NYC Inspiration, mein geliebter Regen hat mich auch dort verfolgt, irreale Wolkenkratzer im Nebel, die rosarote Tropfen symbolisieren, dass auch dieses Regen bald aufhören wird.
Ich liebe diese Bilder, mit der Tropfen Serie bin ich sehr zufrieden.. Ich habe einen Lehrer gehabt, der uns immer gesagt hat, das man zuerst man selbst zufrieden sein muss, und wenn dir deine Sachen gefallen, wirst du auch die Leute finden denen das auch gefällt. Genauso, wenn du an deine Visionen glaubst, werden dich deine Gegner nicht zerstören. Das ist mein Lebensrezept.
Ich mag nicht sehr gerne über meine Bilder reden. Am liebsten höre ich, welche Assoziationen sie bei den anderen Leuten bewirken.. Oft sagen sie, dass die Bilder schön sind, oft wollen die Leute nicht mehr wissen. Das ist ok für mich.. Es gibt ein Sprichwort in Russland: "Die Schönheit wird die Welt retten".
Für mich selbst hat die Tropfenform unterschiedliche Bedeutungen, zuerst vielleicht ist sie ein Symbol für das Leben.. Tropfen sind in jedem von uns, alles was lebt besteht auch aus Wasser, aber irgendetwas funktioniert in meinen Bildern anders als im realem Leben: das Gesetz der Schwerkraft wird hier in die Frage gestellt.. Ich möchte zeigen, dass alles auch anders funktionieren kann, Das bedeutet Freiheit für mich, und meine Freiheit ist es, als Künstlerin zu arbeiten.
Das Bild "Dunkel" war zuerst als Selbstporträt gedacht, dann habe ich diese Figur zusammengefasst, Jetzt das ist einer von vielen Tropfen, hier in eine Frau verwandelt, die besondere Kräfte hat, und die Welt retten will. Ob sie das schafft, wissen wir nicht, das ist so dunkel, könnte sein, dass sie auch Hilfe braucht..Aber Dunkel und Hell wechseln einander ab wie Tag und Nacht.
Zum Triptychon "No a la Guerra". Hier habe ich echte Gewehrschüsse verwendet, die zerstören alles ganz leicht, alles was schön und kostbar ist, auch alles was lebt. Die Bilder sind in Kontrasten aufgebaut, die gewaltigen Schüsse hier als Gegensatz zu den zarten, ephemeren Tropfen. Unterschiedliche Farben symbolisieren die Ressourcen wegen derer die meisten Kriege geführt werden.
So was kann man machen, als Künstlerin kann ich paar gute Bilder malen. Sonst abwarten, Tee trinken, sich am Leben freuen, meditieren...
Ekaterina Fischnaller, 2015