FANTASMI - Wiltrud Katherina Hackl
Ekaterina Fischnaller | Eröffnung Galerie Hofkabinett | Linz | 17 OKT 2024


Fantasmi - das ist italienisch für Geister oder Gespenster. Fantasmi ist der Titel dieser Serie, in der sich Ekaterina seit 2016 mit ganz speziellen Formen auseinandersetzt und sie zueinander in Beziehung setzt und auch wie wir dann sehen werden in ganz unterschiedliche farbige Nachbarschaften auch setzt. Und was das Tolle an dieser Ausstellung unter anderem ist, dass heute auch ältere Arbeiten zu sehen sind, das heißt, man kann einen wunderbaren Überblick gewinnen über die Entwicklung dieser Formen, dieses Experimentierens mit den Formen. Es sind einerseits sehr klar konturierte, sich voneinander abgrenzende Formen, die Ekaterina auf den älteren Bildern übereinanderlegt, wo sich Übergänge stärker herausarbeiten, aber immer noch ganz klar als eben von einander sich abgrenzende kleinere Einheiten, kleinere Formen erkennbar sind.

Und wenn man dann weiter nach vorne wandert in dieser Ausstellung, hier in diesen Raum, wir stehen ja eh vor einem dieser Bilder, wo man sieht, was ist aus diesen Formen geworden, die kann man immer noch ein bisschen wieder erkennen, aber sie haben sich quasi ineinander verschlungen, sie haben ihre Ränder aufgegeben, sie haben ihre Konturen aufgegeben, und sie sind eins geworden, sie sind zueinander, könnte man sagen, geworden sie haben ganz neue Gebilde geschaffen.

Und bei diesem Eins-werden eben kommt einem ein Kundalini Mantra in den Sinn, ein Kundalini Mantra, das dir glaub ich wichtig ist, das ich sehr schön finde, Hami Hambram Ham, und das könnte man übersetzen mit eben Eins werden. Wir sind wir, wir sind eins.

Und dieses Eins werden ist natürlich eine wunderbare Assoziation auch an euch, an Sie als Betrachtende, sich einzulassen, auf diese neuen Gebilde und Landschaften, die hier entstanden sind. Es haben sich eben die Formen verändert, es haben sich aber auch die Farben sehr stark verändert. Von den sehr kräftigen, auch dunklen, schwarz hast du verwendet in den ersten Bildern glaub ich, ist etwas mehr Pastöses, etwas sehr Zartes geworden. Das sind neben den veränderten Formen mit diesen sich veränderten Farben natürlich gänzlich andere Aussagen, die du dann mit diesen Bildern triffst.

Also die Formen haben sich verändert, die Farben haben sich verändert, das was gleichgeblieben ist, und das find ich sehr sehr spannend in diesem Prozess, sind die Fantasmi, sind die Geister, ist das Geisthafte. Ausgerechnet das, was so eigentlich ein großes Talent zur Veränderung hat, zur Transformation hat, ist das was plötzlich die, könnte man sagen, den roten Faden bildet, oder die Basis ist. Die Fantasmi bestehen, auch immer noch oder sind immer noch aufgeladen in diesen aktuellen Auseinandersetzungen mit einem Fremden, sie stehen für das Fremde. Und dieses Fremde ist etwas und da kommen wir vielleicht zu einer sehr zeitgemäßen Aussage, die du da triffst, dieses Fremde ist etwas, von dem Ekaterina sagt, dem sollten wir positiv gegenüberstehen, weil es so bereichert. Dem sollten wir so begegnen, dass wir es auch befragen können. Ich würd sogar so weit gehen, dass man sagt, dieses Fremde, das könnte man auch bitten, uns ein bisschen an der Hand zu nehmen und uns herumzuführen in den Bildern. Also das Fremde kann durchaus auch ein Gastgeber sein.

Und in diesem Sinn schließe ich, make the Ghost a Host und danke dir vielmals.

Mag.a Wiltrud Katherina Hackl ist Kulturarbeiterin, Kulturmanagerin, Autorin, Moderatorin, Lehrbeauftragte